Endlich nicht mehr nur in Töpfen auf der Terrasse kultivieren, sondern sich so richtig austoben können:
Im März 2020 fand ich endlich Zeit für das Beet-Projekt im neuen Haus. Meine Tochter war gerade 2 Jahre alt geworden und aus dem „Gröbsten“ raus – sie konnte jetzt sogar schon richtig mithelfen 🙂 Und ganz nebenbei lernt sie, wie aus Samen, Arbeit und viel Liebe Nahrung und Heilmittel werden. Ich selbst hatte ja auch das Glück, mit einem großen Garten aufzuwachsen, wo es Obst und Gemüse zur Selbstbedienung gab – allen voran natürlich die leckeren Beeren und Rhabarber in Zucker getunkt…
Ich entschied mich für einen Platz am Hang, da es dort die meisten Sonnenstunden gibt und die Beete nicht so viel Platz vom Garten wegnehmen.
Außerdem hatte ich dort schon im Vorjahr Himbeer-, Blaubeer- und Stachelbeersträucher gepflanzt
Allerdings war der Hang ziemlich zugewuchert mit Oleander und Flieder (auf dem ersten Foto schon fast komplett abgeschnitten) – das Schneiden und Ausgraben der Wurzeln brachte mich an meine körperlichen Grenzen – aber das Ergebnis sollte mich für alle Mühen belohnen!
Zum Glück stand mir meine großartige Mutter mit Rat und vor allem Tat zur Seite <3
Die Beeteinfassungen hatten wir erst fertig im Baumarkt gekauft, um dann festzustellen, dass der Nachbar die gleichen Teile (Paletten) in der Firma im Überfluss zur Entsorgung hat. Mit einer Säge und ein bisschen Geschick hatten sie dann die passende Größe. Weiterer toller Nebeneffekt: Die abgeschnittenen Teile eignen sich später super als Stufen und Trittbretter!
Stück für Stück wächst die Beet-Treppe, begleitet von unzähligen Spatenstichen und gleichmäßiger Verteilung der Erde…
Ich wohne in einer schönen Sennelandschaft am Teutoburger Wald, daher habe ich zuerst die sandige Erde mit ordentlich Pferdemist und Humus vermengt, um den Boden mit Nährstoffen anzureichern und ihm auch genug Wasserhaltevermögen zu geben. Laut Bepflanzungsplan habe ich die Kästen je nach Ansprüchen der Pflanzen unterschiedlich stark gedüngt und z.B. im Rechteck für die mediterranen Kräuter wie Lavendel, Rosmarin und Thymian die Erde deutlich sandiger belassen.
Das selbstgebaute Insektenhotel, das mir eine liebe Freundin geschenkt hat, bekam natürlich auch gleich einen Ehrenplatz! Schließlich wollen die Pflanzen ordentlich bestäubt werden und viele leckere Früchte produzieren 😉
Die Wand, die vorher komplett von Gebüsch verdeckt war, bekam einen neuen Bitumen Anstrich mit doppeltem Nutzen: Durch das Schwarz wurde die Wand für die wärmeliebenden Tomaten behaglicher und auch der Nachbar freute sich, dass seine Garage nun noch besser isoliert war.
Nachdem das Obst- und Gemüsebeet fertig war und die ersten vorgezogenen Pflanzen eingesetzt waren, ging es wieder ans Ausgraben, um Platz für eine Reihe Kräuterbeete zu schaffen.
Die fertigen Beete mussten zum Schutz vor meinen Katzen mit einem Netz überspannt werden, damit die zarten Jungpflanzen und auch die frisch eingesäten Samen nicht gleich wieder von ihnen umgegraben werden.
Schon einen Monat später grünt das Beet schon wie verrückt, und die erste Ernte kann eingefahren werden: Salat, Rucola, Radieschen und Kräuter, die ich teilweise vorgezogen und teilweise als Topfpflanze zugekauft habe. Es stellte sich heraus dass meine Tochter am liebsten den ganzen Tag auf der Stufe sitzt und Petersilie und Schnittlauch nascht 🙂
Nach einem Kurzurlaub im August waren plötzlich die Tomaten explodiert und hatten alles zugewuchert und teilweise erdrückt: die Erdbeeren mussten in Balkonkästen umziehen, und auch Gurke und Zucchini hatten unter der Last der Tomaten gelitten…
Also musste ich mich durch den Urwald kämpfen und alles wieder hochbinden – zusätzliche, höhere Pfeiler mussten her. Die Düngung mit Pferdemist hatte ihre Wirkung bewiesen und uns eine reiche Ernte beschert!
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